Koblenz. Nina Tichman, künstlerische Leiterin der Andernacher Musiktage und als Pianistin in den internationalen Konzertsälen zu Hause, gibt am Freitag, den 24. März 2017, 19.30
Uhr im Görreshaus in Koblenz (Eltzerhofstr. 6a) ein Konzert zugunsten des Fördervereins „Neue Synagoge für Koblenz e.V.“.
Der Verein unterstützt den Neubau, weil das jetzige Provisorium am jüdischen Friedhof zu klein geworden ist und auch nicht den rituellen Vorschriften entspricht. Die Kosten für den Neubau kann die
jüdische Kultusgemeinde allein nicht aufbringen.
Mitveranstalter des Konzerts sind die „Koblenzer Mendelssohn-Tage e.V.“, die seit über zwanzig Jahren mit einer Konzertreihe an die ursprünglich jüdische Familie Mendelssohn erinnern. Sie besaß in
Koblenz-Horchheim ein Landgut und verbrachte dort über mehrere Generationen hin den Sommer. Horchheim verdankt der Familie zahlreiche Wohltaten und Stiftungen.
Frau Tichman spielt Werke von Schubert, Chopin, Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel und Debussy.
Karten zu 10,- € in allen Vorverkaufsstellen und online unter www.ticket-regional.de.
Mehr Infos unter www.mendelssohn-koblenz.de. Zusätzliche Spenden willkommen!
Mit freundlicher Unterstützung von Dietmar Fuchs, www.region-rhein.de.
Koblenz. Die
Mitgliederversammlung des Fördervereins Neue Synagoge für Koblenz e.V. hat im Juni im Gemeindesaal der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz getagt.
Bericht des Fördervereins-Vorsitzenden
Rückblickend auf das vergangene und das laufende Jahr erstattete Heribert Heinrich als Fördervereins-Vorsitzender seinen
Bericht.
Er habe im vergangenen Sommer Kontakt zum Förderverein der neuen Synagoge in Regensburg aufgenommen.
Seit November ist die Homepage des „Fördervereins Neue Synagoge für Koblenz e.V.“ frei geschaltet: www.neue-synagoge-koblenz.de. Der Vorsitzende bedankte sich bei Katrin Püschel, die die Seite erstellt hat.
Im November fand ein Gespräch auf Einladung des Koblenzer Oberbürgermeisters in der Stadtverwaltung statt. Darin wurde bestätigt,
dass die geschätzten 500.000 Euro für die Altlastenentsorgung des Grundstückes in der Weißer Gasse nicht auf die zugesagte Fördersumme der Stadt angerechnet werden. Nach einer ersten abschlägigen
Entscheidung, diese Kosten aus weiteren Städteplanungsmitteln zu finanzieren, ist ein weiteres Gespräch mit dem Innenministerium Rheinland-Pfalz geplant.
Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig hat im Januar 2016 die Schirmherrschaft für das Projekt Neue Synagoge Koblenz
auf Anfrage der Jüdischen Kultusgemeinde übernommen. In diesem Zusammenhang hat er seine Bereitschaft bekräftigt, das Einwerben weiterer Spenden für den Förderverein zu
unterstützen.
Hermann Müller hat in Mainzer Ministerien Gespräche über das weitere Verfahren der Projektplanung geführt. Planungskosten sind
bereits in den Landeshaushalt 2016 eingestellt. Der Landtag hat in einer gesonderten Entschließung bestätigt, einen Synagogenneubau im nördlichen Rheinland-Pfalz zu fördern. Zunächst muss ein
Verfahren gemäß Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) vorbereitet werden. Um die Kosten dafür zu minimieren, bietet sich eine engere Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Koblenz an.
Unterstützung durch das Stadtplanungsamt bei der Vorbereitung und Durchführung des VOF-Verfahrens wurde durch den Oberbürgermeister zugesagt.
Im Mai 2016 fand ein weiteres Gespräch beim Oberbürgermeister statt. Neben dem Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden
des Fördervereins nahmen daran Mitarbeiter der Ämter für Wirtschaftsförderung und Stadtplanung teil. Vor einem Projektstart zum Neubau der Synagoge soll seitens der Kultusgemeinde eine weitere
Überprüfung des Raumprogramms, eine Wirtschaftlichkeitsberechnung und ein Finanzierungsplan vorgelegt werden.
Django Reinhardt hat sich bereit erklärt, in Zusammenarbeit mit der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz ein Benefizkonzert zugunsten
des Fördervereins zu veranstalten. Für 2017 ist ein Benefiz-Klavierkonzert mit geplant.
Aktuell hat der Förderverein 73 Mitglieder. Der Kassenbestand betrug zum Ende des Jahres 2015 5260,04 Euro.
Dank
Avi Avadiev, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, bedankte sich für die Unterstützung durch den Förderverein und
betonte die Bedeutung des Projekts für die Stadt Koblenz und ihre Umgebung als besonderen Anziehungspunkt und Anlaufstelle für jüdisches Leben in der Region.
Satzungsänderung
Um Anforderungen der Finanzverwaltung für die weitere Anerkennung der Gemeinnützigkeit zu erfüllen,
musste die aktuelle geltende Satzung (Stand 02.07.2014) an einigen Stellen angepasst werden. Dieser Beschluss erfolgte einstimmig.
Vorstandswahl
Einstimmig wiedergewählt in den Vorstand des Fördervereins Neue Synagoge für Koblenz e.V. wurden für die kommenden zwei
Jahre: Vorsitzender: Heribert Heinrich (SPD-Ratsherr), stellvertretende Vorsitzende: Dr. Ingrid Bátori (ehemalige
Kulturdezernentin der Stadt Koblenz), stellvertretender Vorsitzender: Avi Avadiev (Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz K.d.ö.R.), Kassenführerin: Monika Sauer (CDU-Ratsfrau),
Schriftführer: Superintendent Rolf Stahl (Evangelischer Kirchenkreis Koblenz). Beisitzer bleiben Dechant Thomas Hüsch (Dekanat Koblenz) und Eleonora Kalnitska (Mitglied der Jüdischen Kultusgemeinde
Koblenz).
Zur beratenden Mitarbeit im Vorstand sind weiterhin bereit Andrea Mehlbreuer (ehemaliges Ratsmitglied Bündnis 90/Die Grünen),
Hermann Müller (Vorsitzender des Bauausschusses des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz), Pastorin Katrin Püschel (Öffentlichkeitsreferentin des Evangelischen Kirchenkreises Koblenz) und Prof. i.R. Friedrich W. Seibel (Hochschule
Koblenz).
Doris Leber und Hilde Arens wurden einstimmig als Rechnungsprüferinnen wiedergewählt.
Text: Katrin Püschel, Foto: Thomas Jocks.
Koblenz. Seit dem Mittelalter sind in Koblenz jüdische
Einwohner nachweisbar. Im 19. Jahrhundert erwarb die jüdische Gemeinde das Gebäude des Bürresheimer Hofes am Florinsmarkt und gestaltete es zu ihrer Synagoge mit Gemeindezentrum um. In der
Pogromnacht 1938 wurde das Gebäude verwüstet, danach als Verwaltungsgebäude genutzt. Bei einem Bombenangriff 1944 brannte es bis auf die Grundmauern nieder. Nach 1945 war die kleine jüdische Gemeinde
nicht in der Lage, den Gebäudekomplex wieder aufzubauen und verkaufte die Immobilie an die Stadt Koblenz. Die ehemalige Einsegnungshalle (Trauerhalle) des jüdischen Friedhofs an der Schlachthofstraße
wurde zur Synagoge umgebaut. Seit mehr als sechs Jahrzehnten findet dort das Gottesdienst- und Gemeindeleben statt. Das ist einmalig in Europa. Aus kultischen Gründen dürfen sich diese beiden Orte
nicht an derselben Stelle befinden. Immerhin etwa 1.000 Mitglieder zählt die Gemeinde bereits. Zu viele für die kleine Halle in der Schlachthofstraße. Der Förderverein Neue Synagoge Koblenz e. V. hat
es sich daher zur Aufgabe gemacht, der wachsenden jüdischen Gemeinde von Koblenz ein neues Gotteshaus zu ermöglichen. Unterstützung erhält der Verein jetzt von der „evm-Ehrensache“: 3.000 Euro stellt
die Energieversorgung Mittelrhein AG (evm) im Rahmen ihres Spendenprogramms zur Verfügung. „Wir freuen uns, den Förderverein unterstützen zu können“, sagt Claudia Probst, Leiterin kommunale Betreuung
Städte und Gemeinden bei der evm. „Mit unserem Spendenprogramm fördern wir jedes Jahr Vereine und Institutionen aus der Region, wenn es um kulturelle, soziale und gemeinnützige Projekte geht. Wer von
dem Geld profitieren soll, entscheidet der jeweilige Oberbürgermeister oder Verbandsgemeindebürgermeister.“ So auch Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, der die Spende am Dienstag (21. Juni) zusammen mit Claudia Probst übergab.
„Die jüdische Gemeinde ist ein wichtiger Teil unserer Stadt“, erklärt der
Oberbürgermeister. „Umso mehr freut es mich, dass die Spende der evm den Neubau der Synagoge unterstützt. So schaffen wir gemeinsam ein neues Zuhause für die Gläubigen.“
Koblenz. Der Koblenzer Oberbürgermeister, Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, hat am Mittwoch (13. Januar 2016) die Schirmherrschaft für den Neubau der Koblenzer Synagoge auf der jetzigen
Freifläche in der Weißer Gasse übernommen. Im Saal der Jüdischen Kultusgemeinde kündigte er an, sich nach Kräften für das Sammeln von Spenden einzusetzen.
Es sei ausdrücklicher politischer Wille der Stadt Koblenz, jüdisches Leben in der Stadt als Oberzentrum im nördlichen
Rheinland-Pfalz zu fördern. Dies sei „eine Frage der Werteorientierung“. Hofmann-Göttig wiederholte noch einmal, dass die Stadt sich mit bis zu 1,5 Millionen an den auf insgesamt 6 Millionen Euro
geschätzten Investitionskosten beteiligen werde. Er selbst hoffe, den Spatenstich noch vor dem Ende seiner Amtszeit in zweieinhalb Jahren mitzuerleben.
Im Beisein von Mitgliedern der Jüdischen Kultusgemeinde, der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit e.V.
sowie des Vorstands aus dem Förderverein Neue Synagoge für Koblenz e.V. hat Avadislav Avadiev, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz, die Schirmherrschaft offiziell übertragen. Er
bedankte sich für die Bereitschaft des Oberbürgermeisters. Angesichts der Dimensionen des Bauvorhabens sagte er: „Ich hoffe, dass wir es mit Gottes Hilfe schaffen.“
Heribert Heinrich, Vorsitzender des Fördervereins Neue Synagoge für Koblenz e.V., gab bekannt, der Landtag in
Rheinland-Pfalz habe noch vor dem Jahreswechsel einen Entschließungsantrag verabschiedet. In ihm heißt es unter anderem: „Der Landtag begrüßt“, „dass das Land sich mit bis zu einem Drittel der
förderfähigen Baukosten, maximal mit 2 Millionen Euro, an der Finanzierung (der Synagoge, Anm.d.Red.) beteiligt.“
Wir präsentieren an dieser Stelle Links zu Beiträgen über die Pläne zum Synagogenneubau in der Weißer Gasse aus der Koblenzer Rhein-Zeitung: